Mit der Reformation verbindet Halle eine besondere Geschichte: Hier nimmt nicht nur Kardinal Albrecht - Erzbischof von Magdeburg und Mainz, Administrator des Bistums Halberstadt und Kurfürst des Heiligen Römischen Reichs - im Jahr 1541 seine zukünftige Residenz, die hallesche Moritzburg, ein. Hier entbrennt auch ein Streit über den Ablasshandel. Albrechts Kontrahent: Martin Luther, der das Freikaufen von den Sünden kritisiert und damit zu Albrechts ärgstem Widersacher wird.
Durch den fortdauernden Streit zwischen Martin Luther und Kardinal Albrecht kann Halle als Wiege der Reformation bezeichnet werden. 1541 musste der Kirchenfürst die Stadt schließlich verloren geben. Martin Luther indes predigte zwischen 1545 und 1546 insgesamt dreimal in der Marktkirche von Halle.
Spuren von Martin Luther lassen sich in Halle an vielen Orten finden. Da sind zum Beispiel die Marktkirche, in der Luther mehrmals Predigten hielt, und nicht weit entfernt die Marienbibliothek, die Werke des Reformators aufbewahrt.
Halle ist insbesondere durch den Gegenspieler Luthers, Kardinal Albrecht, für spannende geschichtliche Erkundungen prädestiniert. Das damalige Wirken Albrechts als Bauherr - unter anderem mit dem Domausbau und dem Bau der Neuen Residenz - bietet heute die ideale Imaginationsplattform für eine Zeitreise ins 16. Jahrhundert. Der Bogen spannt sich durchaus weiter: Von den Franckeschen Stiftungen aus nahmen durch die Pietisten die reformatorischen Ideen ihren Zug in die Welt auf und veränderten sie maßgeblich.